Dr. Eduard Konrad Zirm - 1863 bis 1944
Veröffentlichungen des Arztes und Publikationen über ihn
   

Veröffentlichungen von Dr. Eduard Konrad Zirm:

Die Welt als Fühlen, Eine naturphilosophische Studie für Fachleute und Laien, Franz Deuticke, Leipzig und Wien 1937.

Eine erfolgreiche Keratoplastik, Graefes Archiv für Ophtalmologie 1906.

Über Hornhautpfropfung, Wiener klinische Wochenschrift 1907.

Drei Länder nehmen Dr. Zirm als ihren großen Sohn in Anspruch: Neben Österreich Tschechien, dessen Staatsbürgerschaft Zirm als Primarius in Olmütz nach dem ersten Weltkrieg, ein Jahrzehnt nach seiner ersten bahnbrechenden Erfindung, annahm und, wenn auch nur belletristisch, Deutschland.

Der Erfolgsautor Heinz G.Konsalik schreibt in seinem Roman, der in der österreichischen Wochenzeitung Die Ganze Woche in Fortsetzungen abgedruckt und 1998 mit Heiner Lauterbach und Gudrun Landgrebe verfilmt wurde: Eine Sünde Zuviel (Goldmann Taschenbuchausgabe 11/95, S. 82):

 
„Der erste Arzt, der eine erfolgreiche Hornhauttransplantation vornahmen, war übrigens ein Deutscher, der Dr. Eduard Zirm in Olmütz. Das war im Jahr 1905.“
 
Moser Herbert Der große Bogen – Von der Klinik in den Busch - Styria Verlag, Seite 201
Univ. Prof. Dr. Herbert Moser lernte Dr. Zirm persönlich kennen und schildert seine Begenung in seinem Buch wie folgt:
 
„Als ich kurzfristig in der geschichtsträchtigen schönen Stadt Olmütz stationiert war, wo zu Beginn des Krieges das alte Kloster Hradisch zum Kriegslazarett gemacht wurde, ließ ich die Möglichkeit nicht aus, den berühmten Augenarzt Dr. Eduard Konrad Zirm zu besuchen. Der gebürtige Wiener und I. Oberarzt an der Universitäts-Augenklinik in Wien war als Primarius an die neu errichtete Augenklinik am Mährischen Landeskrankenhaus nach Olmütz berufen worden. 1905 hatte er in der Kaiserlichen Gesellschaft der Ärzte in Wien die von ihm erfundene und erstmals durchgeführte Hornhautübertragung von den Augen eines tödlich Verunglückten zu einem durch Kalkverätzung Erblindeten vorgestellt. Der Operierte konnte mit der Übertragenden Hornhaut sein ganzes Leben lang gut sehen. Diese Operation war nicht nur aus augenärztlicher Sicht eine Pioniertat. Was mich an Dr. Zirm besonders fesselte, war die Methodik der Vorbereitung, das gewissenhafte Prüfen vorher. Er hatte experimentell festgestellt, dass tierisches Gewebe beim Menschen nicht einheilt, sondern als Fremdgewebe abgestoßen wird. Die dieser Zeit weit vorausgehende, durch viele Versuche geprüfte Erkenntnis war in seiner Bedeutung als Schritt in der Immunologie damals noch nicht erkannt worden. Die Gestalt des Primarztes Dr. Zirm mit dem kräftigen Vollbart und den prüfenden, aber guten Augen ist mir in eindrucksvoller Erinnerung geblieben. "
 
Thorwald Jürgen, Das Weltreich der Chirurgen, Nach den Papieren meines Großvaters des Chirurgen H. St. Hartmann, Steingruben Verlag Stuttgart, 1965.
Jürgen Thorwald widmet Dr. Zirm in seinem Buch ein ganzes Kapitel namens Das Fenster zum Licht.
 
Olmützer Blätter, für die kulturellen Belange der Olmützer und Mittelmährer, 11. Jahrgang, Nummer 3, März (Lenzing) 1963.
Dr. Richard Zimprich schrieb in seinem Artikel Die Augen der Welt blickten nach Olmütz über Dr. Zirm:
 
"Wir können nur bescheiden hinzufügen, daß auch die Heimat darauf stolz ist, diesem Manne, der zu den großen Helfern der Menschheit gerechnet werden muß, ein dankbares und seinen Fähigkeiten entsprechendes Wirkungsfeld geboten zu haben."
 
ORF SERIE: Österreich unser Jahrhundert - im ORF SHOP KAUFEN
Die ORF Serie bringt in der Folge: Denker, Forscher und Erfinder einen sehr schönen Beitrag über Dr. Zirm:
 
"Ein Lichtblick in der Medizin erreignet sich gleich am Beginn des 20. Jhdts. Erstmals gelingt es
einen Blinden wieder sehend zu machen. Das chirurgische Glanzstück wird an einem Tagelöhner vollbracht.
Alois Glogar hatte sich beim Kalklöschen geblendet. Der Olmützer Augenarzt Eduard Zirm führt am ihm eine
Hornhauttransplantation durch.
Es ist die erste erfolgreiche Organverpflanzung am Menschen überhaupt.
Er setzt in Glogars Auge ein winziges Scheibchen gesunder Hornhaut ein und schenkt ihm damit das Augenlich wieder." Ausschnitt ansehen

Die ORF Serie Österreich unser Jahrhunder, 1999, gibt es auch auf Band zu kaufen.
Nach den vorliegenden Informationen müsste im Archiv des ORF weiteres Bild- und Tonmaterial vorhanden sein:

+ das Hörspiel Licht dem blinden Auge aus der Serie Vergessene Österreicher vom 18.3. 1963. Gesendet zum 100. Geburtstags Zirms
+ Eine Folge aus der Serie Das Jahrhundert der Chirurgen
+ Es ist wahrscheinlich, dass sich noch ein weiterer ORF- Film mit der Operation Zirms befasst.
 
2003: Der SWR www.swr.de widmete der Hornhauttransplantation eine Sendung.
 
Fachliteratur
Graffe-Saemisch, Prof. Dr. Theodor, Handbuch der gesamten Augenheilkunde, Leipzig.
 
Velhagen, Karl, em. Direktor der Augenklinik (Charité) Bereich Medizin der Humboldt-Universität Berlin (Hg.) Der Augenarzt, Geschichte der Augenheilkunde von OMR Dr. med. Wolfgang Münchow, Chefarzt der Augenklinik des Bezirkskrankenhauses „ Heinrich Braun“ Zwickau. Veb Georg Thieme, Leipzig 1983.
In diesem Buch befindet sich eine genaue Beschreibung und Zitate über die Operation.
 
Our Ophthalmic Heritage, Edited by Charles Snyder, Lucien Howe Library of Ophtalmology, 243 Charles St., Boston.
 
Lesky, Erna, Die Wiener Medizinische Schule im 19. Jahrhundert, In Kommission bei Verlag Hermann Böhlaus Nachf, Graz-Köln, 1965.
 
Lesky, Wiener klinische Wochenschrift S. 200.
 
Thorwald Jürgen, Das Weltreich der Chirurgen, Nach den Papieren meines Großvaters des Chirurgen H. St. Hartmann, Steingruben Verlag Stuttgart.
 
Zirm, Mathias, Historische Anmerkungen zur Hornhaustransplantation, Veröffentlichungen der Universität Innsbruck, Perspektiven der Forschung an der Universität Innsbruck
 

 
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